Wald - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1212 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Dorf in der Quellmulde eines nach Оsten zum Kehlbachtal ziehenden Tälchens im Altmoränengelände. Neubaugürtel am südöstlichen bis südwestlichen Ortsrand. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1212 Walde, um 1220, aber auf die Zeit vor 1208 bezogen, advocatia Walde, 17. Jahrhundert silva benedicta. Die Vogtei Wald war ursprünglich Bestandteil des Pfullendorfer Grafenbesitzes und gehörte zu den Hausgütern, die der in agnatischer Linie von den Udalrichingern abstammende Graf Rudolf von Pfullendorf zwischen 1168 und 1176 durch Erbschaftsvertrag auf Kaiser Friedrich I. übertrug. Philipp von Schwaben veräußerte sie an die Herren von Fronhofen. 1212 kaufte der kaiserliche Ministeriale Burkard von Weckenstein von den Herren von Balbe das Gut Wald mit der zugehörigen kleinen Pfarrkirche und gründete darauf in Zusammenarbeit mit Kloster Salem für seine Schwestern Judinta und Ita das Zisterzienserinnenkloster Wald, das Salem als Tochterkloster unterstellt wurde. Von den Staufern und den Päpsten Innozenz III. und Honorius III. mit Schutzprivilegien versehen, wurde es 1217 in den Zisterzienserorden aufgenommen und baute seit dem 13. Jahrhundert planmäßig ein geschlossenes Herrschaftsgebiet auf, das schließlich in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts 19 Orte umfasste. In diesen war das Kloster fast alleiniger Grundherr, übte die niedere Gerichtsbarkeit und Dorfherrschaft sowie noch vor 1600 die Lokalleibherrschaft aus. Gerichtssatzung für die Herrschaft 1474. Der umfangreiche Streubesitz erstreckte sich bis an den Bodensee und in den Hegau. Obgleich im 30jährigen Krieg fast ganz verwüstet, erholte sich das Kloster bald wieder und ließ 1681/85 zwei neue Klosterflügel und 1696/98 eine neue Kirche von Jos Beer aus der Vorarlberger Baumeisterfamilie, 1721/28 eine neue Klosteranlage mit Konvents-, Abtei- und Gästegebäuden von Christian und Hans Georg Widemann aus Oberelchingen und Ehingen erbauen. Reiche Rokokoausstattung der Kirche durch den Stukkateur Johann Jakob Schwarzmann, die Maler Johann Melchior Eggmann und Andreas Meinrad von Aw sowie den Faßmaler Johann Michael Schmadel 1751/54 und 1764/66. Altarbilder von Franz Karl Stauder (1702). Orgel 1749 von dem Überlinger Johann Georg Aichgasser, renoviert 1977. Der Konvent bestand in der Neuzeit durchschnittlich aus 20 bis 30 Chorfrauen, die fast ausschließlich dem niederen Adel und dem städtischen Patriziat entstammten, und 10 bis 20 Laienschwestern bäuerlicher oder kleinbürgerlicher Herkunft. 1753 ließ sich der Konvent der geistlichen Visitation des Klosters Kaisheim, 1762 des Klosters Tennenbach (statt Salem) unterstellen. Die Schutz- und spätere Kastvogtei lag zunächst bei den Inhabern der Grafschaft Sigmaringen, zwischen 1660 und 1701 löste aber das Kloster alle daraus resultierenden Lasten ab. Die Klosterherrschaft unterstand der hohen Obrigkeit der Grafschaft Sigmaringen. 1768 wurden Kloster und Amt Wald in Vorderösterreich landsässig und dem nellenburgischen Oberamt in Stockach nachgeordnet. Aufgrund der Rheinbundakte fiel das Kloster 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen. Die klösterliche Gemeinschaft bestand noch bis Anfang der 1850er Jahre, sie lebte von Pensionen des Fürsten. Hohenzollern bildete das Oberamt Wald mit Sitz in Wald (seit 1850 preußisch), das 1862 dem Oberamt (1925 Landkreis) Sigmaringen eingegliedert wurde. |
Kirche und Religion
Ersterwähnung: | 1826 |
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Kirche und Schule: | Die Pfarrechte der Walder Kirche waren nach der Übergabe an das Kloster verlorengegangen. Ende des 18. Jahrhunderts wieder Ausübung der Pfarrechte, doch erst 1826 wieder förmlich Pfarrkirche (Sankt Bernhard); renoviert 1963. 1946 bezogen Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba die Klostergebäude und richteten ein Mädchengymnasium sowie eine Hauswirtschaftliche Berufsschule mit handwerklichen Lehrwerkstätten ein. Evangelische nach Ostrach. |
Patrozinium: | Sankt Bernhard |
Ersterwähnung: | 1826 |