Steinbach - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Gaisbach
Ersterwähnung: 1252

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das 1252 erstmals erwähnte Steinbach und die dazugehörigen Weiler sind Siedlungen des hochmittelalterlichen Landesausbaus. Die Namen aller vier Orte beschreiben deren Lage: Steinbach an einem steinigen Bach; Ohrenbach an einem Bach, an dessen Ufern Ahornbäume wuchsen; Büttelbronn an einer sprudelnden Quelle; und Wolfsölden – der Bezug auf den Personennamen Wolf(gang) erscheint weniger plausibel – dort, wo Wölfe hausten. Um 1790 zählte man in Steinbach sechzehn Häuser, in Ohrenbach dreizehn, in Wolfsölden acht und in Büttelbronn sieben. Auf Steinbacher Gemarkung lassen sich drei Wüstungen nachweisen: Holderbach, bezeugt seit 1252 und wüstgefallen vor 1580, lag nordwestlich von Büttelbronn, wo seine Erinnerung noch heute in den Flurnamen Holderbach und Holdergasse fortlebt. Die Siedlung Klingen erscheint in den Quellen von 1310 bis 1430 und ist westlich von Steinbach zu suchen (Flurname Klingenberg). Der Dörrenhof oder Dürrhof, vielleicht identisch mit einem 1491 von den Herren von Adelsheim verkauften Hof, gehörte zu Ohrenbach und wird noch 1671 erwähnt.
Historische Namensformen:
  • Steinbach 1252
Geschichte: Die vier Weiler auf der Steinbacher Ebene gehörten im hohen Mittelalter zur Herrschaft der Edelherren von Krautheim und gelangten wohl noch vor dem Ende des 13. Jahrhunderts durch Erbschaft an Hohenlohe. In Steinbach selbst waren die ortsherrlichen Rechte 1488/92 zwischen den Grafen von Hohenlohe und dem Kloster Gnadental umstritten, kamen aber schließlich mit der Säkularisation in der Reformation vollends an Hohenlohe(-Neuenstein). Allerdings beanspruchten das Hochstift Würzburg (in Steinbach), das Kloster Schöntal (in Büttelbronn) und die Herren von Stetten (in Ohrenbach und Wolfsölden) auch während der frühen Neuzeit noch eigenständige Vogteirechte auf den ihnen gehörigen Gütern. Die fraischliche Obrigkeit in Steinbach, Ohrenbach und Büttelbronn stand Würzburg zu (Zent Jagstberg); in Wolfsölden wurde sie von Hohenlohe beansprucht (Malefizamt Weikersheim, 1671). Mit der Säkularisation und Mediatisierung durch Württemberg fanden diese komplizierten Herrschaftsverhältnisse zwischen 1802 und 1806 ein Ende. Durch Schenkungen der Herren von Krautheim gelangten 1252 und 1266 Güter in Steinbach, Ohrenbach, Holderbach und Klingen an das Kloster Gnadental. Darüber hinaus erwarb Gnadental Besitz in Büttelbronn und Wolfsölden durch Kauf von denen von Belsenberg (1339) und durch Schenkung von denen von Gabelstein (1344). In Büttelbronn erlangte das Kloster Schöntal 1334 einen Hof, den es 1603 tauschweise an Hohenlohe veräußerte. Besitz der Klause Neunkirchen in Wolfsölden fiel 1479 an das Kloster Heidingsfeld und wurde 1534 an das Spital zu Mergentheim verkauft. Die von Adelsheim verkauften einen Hof in Ohrenbach, den sie vermutlich von denen von Stetten erheiratet hatten, 1491 an die Kirche in Künzelsau. Drei kleinere Höfe in Steinbach trugen 1512 die von Stetten vom Stift Komburg zu Lehen. Schließlich sind die grundherrlichen Gerechtsame der Herren und Grafen von Hohenlohe nicht zu vergessen, die anfangs in geringerem, später in wachsendem Umfang in allen vier Weilern bestanden. Der Zehnt in Steinbach und Ohrenbach gehörte der Pfarrei Amrichshausen, der Großzehnt in Büttelbronn als limpurgisches, dann brandenburgisches Lehen den Herren von Stetten zu Buchenbach. Die Gemeinde der vier Weiler wurde 1527 wegen ihrer Teilnahme am Bauernkrieg und Schädigung des Deutschen Ordens bestraft. Die beiden Bürgermeister legten jährlich zu Weihnachten Rechnung und waren ausdrücklich gehalten, beim Amtswechsel die Geschäfte in guter Ordnung zu übergeben (1671). Nach dem Anfall an Württemberg gehörten die vier Weiler bis 1824 zur Gemeinde Hermuthausen, seitdem zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Künzelsau.
Wirtschaft und Bevölkerung: Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte Steinbach rund neunzig Einwohner, Ohrenbach etwa hundert. Ungeachtet der wenig tiefgründigen und vielfach steinigen Böden, scheinen Ackerbau und Viehzucht in den Gemeinden der Steinbacher Ebene allzeit ertragreich gewesen zu sein und einen relativen Wohlstand der Bevölkerung ermöglicht zu haben.

Kirche und Schule: Bis zur Reformation waren Steinbach und Ohrenbach nach Amrichshausen gepfarrt, dann zur lutherischen Pfarrei Belsenberg. Büttelbronn und Wolfsölden waren stets Filialgemeinden von Buchenbach. Den Schulunterricht besuchte die Jugend am jeweiligen Pfarrort. Zunächst nur in dem aus Sicht der Pfarrei abgelegenen Ohrenbach, dann auch in Steinbach hielt man gegen Ende des 18. Jahrhunderts eigene Winterschulmeister. Katholiken zu Amrichshausen.

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)