Ettenhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1334

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ettenhausen wird erstmals 1334 genannt. Der Name leitet sich vom Personennamen Etto ab. Die Siedlung liegt mit den großen Höfen im Ettetal, kleinere Häuser erstrecken sich über den Südosthang des Bartensteiner Bergsporns. Auf der Gemarkung liegen eine ganze Anzahl von Wohnplätzen: Ganertshausen ist erstmals 1334 als »Ganhartshusen« belegt, Namensformen sind auch »Ganartenhusen« und bis ins 19. Jahrhundert hinein »Gonhardshausen«. Der Ortsname ist wahrscheinlich vom Personennamen Ganhart oder ähnlich abgeleitet. 1593 lag der Ort wüst, wurde aber wieder aufgebaut. Er gehörte 1422 zur Zent Bartenstein. Kirchlich und weltlich teilte Ganertshausen die Geschicke von Ettenhausen. Hirschbronn ist erstmals 1303 als »Hirsbrunnen« bezeugt, was Hirschbrunnen bedeutet. Anfang des 14. Jahrhunderts besaß Gottfried von Künzelsau den halben Zehnt als Würzburger Lehen. Zehntrechte als Würzburger Lehen sind noch Anfang des 15. Jahrhunderts, nun in der Hand des Heinrich von Brucke und später des Kunz von Kirchberg belegt. Ende des 15. Jahrhunderts besitzt auch das Kloster Schöntal Lehen im Ort. Der Ort gehörte 1422 zur Zent Bartenstein und teilte sonst die Geschicke von Ettenhausen. Mäusberg ist erstmals 1327 als »Meusberg« belegt. Später auftauchende Namensvarianten sind »Mewsberg« und »Museberg«. Die Herren von Mulfingen und von Bächlingen besaßen im Ort würzburgische Lehen, auch die Morstein waren im 14. Jahrhundert hier begütert. Deren Güter fielen 1342 teilweise an das Kloster Schäftersheim. Der Ort gehörte 1422 zur Zent Bartenstein, später zur Zent Jagstberg. Seit spätestens 1444 war Würzburg Oberlehensherr. Im 16. Jahrhundert fiel der Schäftersheimer Besitz an die Hohenlohe. Er kam bei den Landesteilungen an die Linie Hohenlohe-Weikersheim. Kirchlich gehörte Mäusberg zur Pfarrei Mulfingen, nach Einführung der Reformation durch die Hohenlohe kam es zur Pfarrei Ettenhausen. Wittmersklingen wird erstmals 1334 als »Witigersklingen« erwähnt und leitet sich vom Personennamen Witiger ab. Besitz hatten hier im 14. Jahrhundert die Bartenstein, die Sützel von Mergentheim, die Morstein und die Seldeneck. Der Zehnt war Würzburger Lehen und im 14. Jahrhundert teilweise im Besitz des Herrn von Tierbach und später der Hertenstein. Am Weg nach Mäusberg stand über dem Hohlweg ein altes Steinkreuz. Der Ort kam im 15. Jahrhundert an Hohenlohe und teilte seither die Geschicke von Ettenhausen. Die Mühlen Hürsmühl (heute Hagenmühl), Rapotenmühl (heute Wohnplatz Mittelmühle) und Steinmühl (heute Wohnplatz Walkersmühle) sind 1422 als zur Zent Bartenstein gehörig erwähnt. Über einen abgegangenen Hof auf der Flur Höfleinswiesen fehlen urkundliche Belege. Am Südhang des Ettetals sind noch Spuren des erst im 20. Jahrhundert dort erloschenen Weinbaus zu erkennen.
Geschichte: Als Zubehör der Burg Bartenstein war Ettenhausen von Beginn an hohenlohisches Lehen. Es gehörte zunächst den Bartenstein, seit circa 1380 den Seldeneck, ab 1419 den Rosenberg und ab 1440 den Horneck zu Hornberg. 1422 war der Ort Bestandteil der Zent Bartenstein. 1438/75 fiel er mit Bartenstein an die Hohenlohe zurück, die im Ort alle Rechte besaßen. Ettenhausen gehörte seitdem zum hohenlohischen Amt Bartenstein. Bei der Hauptlandesteilung von 1555 fiel es an Hohenlohe-Waldenburg, bei der Linienteilung 1615 an Hohenlohe-Schillingsfürst. Seit der Teilung dieser Linie 1688 bis zum Ende des Alten Reichs 1806 gehörte der Ort zur neu entstandenen Herrschaft Hohenlohe-Bartenstein. 1806 fiel Ettenhausen an Württemberg, bis 1938 Oberamt Künzelsau, dann Landkreis Crailsheim.
Wirtschaft und Bevölkerung: Die Bevölkerung ist vorwiegend bäuerlich. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde am Südhang des Ettetals Weinbau betrieben. Eine Mühle ist schon 1334 belegt. Ende des 18. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung Ettenhausens leicht an, was wahrscheinlich durch den personellen Bedarf der nahe gelegenen Fürstenresidenz Bartenstein verursacht war.

Ersterwähnung: 1334
Kirche und Schule: Ursprünglich gehörte Ettenhausen zur Pfarrei Billingsbach. 1334 wurde die Kapelle mit unbekanntem Patrozinium zur Pfarrkirche erhoben. Zur Pfarrei gehörten bis 1445 Herrentierbach und dessen Filiale sowie bis zum 30-jährigen Krieg Riedbach. Filialen waren Bartenstein und Sichertshausen. Die Hohenlohe besaßen das Patronatsrecht. Die Reformation dürfte in Ettenhausen um 1540 begonnen und endgültig durch die Hohenlohe 1556 eingeführt worden sein. 1752 wurde ein zweigeschossiges Pfarrhaus mit Garten errichtet, 1785 die alte Kirche durch einen größeren Neubau im höfischen Stil ersetzt, der alte Turm jedoch beibehalten. Der Ort profitierte vom Glanz der nahe gelegenen Bartensteiner Residenz. 1611 wird erstmals eine Schule genannt. Evangelische Pfarrkirche auf halber Höhe des Talhangs an der Straße nach Bartenstein, dessen evangelische Bewohner zur Pfarrei Ettenhausen gehören. Reichgeschmückte Kanzelwand, Kanzel über dem Altar. Katholiken zu Bartenstein.

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