Das Generallandesarchiv Karlsruhe

 Das Generallandesarchiv Karlsruhe

Das Generallandesarchiv Karlsruhe ist nicht, wie sein Name vielleicht vermuten ließe, ein spezielles Militärarchiv, sondern im Gegenteil das allgemeine Zentralarchiv für das vormalige Land Baden. Es wurde im Jahr 1803 gegründet und ist heute eine Abteilung des Landesarchivs Baden-Württemberg, zuständig für den Regierungsbezirk Karlsruhe.

Zugleich werden hier aber auch wichtige militärische Unterlagen vor allem aus der Zeit des Ersten Weltkriegs verwahrt. Gemäß der Militärkonvention vom 25. November 1870 hatte Baden auf seine Militärhoheit verzichtet, seine Truppen waren in das preußische XIV. Armeekorps eingegliedert worden. Dessen Stationierungsraum umfasste das Großherzogtum Baden und den preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen, aber auch einzelne Stützpunkte im Reichsland Elsass-Lothringen.

Die Akten des XIV. Armeekorps wurden nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1920/21 zunächst im Korps- bzw. Reichsarchiv in Heilbronn zusammengeführt und gelangten dann ins Heeresarchiv nach Stuttgart, von wo sie in den Jahren 1947 bis 1949 an das Generallandesarchiv Karlsruhe abgegeben wurden. Heute umfasst der Bestand GLA 456 noch gut 1,2 Kilometer Akten. Die Laufzeit der Unterlagen erstreckt sich bei einzelnen Formationen von den 1870er bis in die 1920er Jahre. Zu Ihnen gehört auch das Reserveinfanterieregiment (RIR) 111.

Die aufsehenerregende Entdeckung des „Winterberg-Tunnels“ bei Craonne am Chemin des Dames im Jahr 2020/21, in dem circa 100 bis 150 badische Soldaten im Mai 1917 verschüttet wurden, ist Anlass für diese Ausstellung.

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