Oppenau - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1095 [um 1095 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Stadtkern, im Lierbachtal kurz vor der Einmündung in das Renchtal zwischen Bach und Steilhang des Rebbergs gegen Norden geschützt gelegen, zeigt regelhafte Anlage mit der breiten Haupt- und zwei schmalen gleichlaufenden Seitenstraßen in Talrichtung, durch Feuergassen quer gegliedert. Die meist nicht mehr als dreigeschossigen Häuser stehen giebelseitig zur Straße. Die Hauptstraße hat sich zur geschlossenen Ladenstraße entwickelt; die Geschäftsnutzung beschränkt sich aber auf die Erdgeschosse. Die traditionelle Bedeutung als Fremdenverkehrsort drückt sich im Stadtbild durch Hotelbauten der Jahrhundertwende und in der Art der Geschäfte (z.B. Andenkenläden) aus. Im Mündungszwickel von Lierbach und Rench zum Bahnhof hin liegen flächige Stadterweiterungen des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert mit Wohn- und Industriegebieten, am Südwesten-blickenden Hang des Rebbergs ein großes modernes Wohngebiet an hangparallelen Straßen. Zu Oppenau gehören außer der städtischen Siedlung einige bäuerliche Weiler und Höfe im Lierbachtal und im Renchtal.
Historische Namensformen:
  • Noppenow 1095 [um 1095 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert)]
  • Openowe 1500 [zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts]
  • Noppenowe 1298
Geschichte: Um 1095 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert) Noppenow, zweite Hälfte des Jahrhunderts Openowe, 1289 Noppenowe, von Personenname. 1319 (1529) Friedberg. Oppenau der Name des oberen Renchtales, der sich allmählich auf die Siedlung an der Einmündung des Lierbachs konzentrierte. Die zunächst Friedberg genannte Stadt übernahm schon im 14. Jahrhundert den Namen des benachbarten Dorfes. Als früheste Grundherrn begegnen um 1095 die Grafen von Staufenberg, die fünf Huben an Kloster Hirsau schenkten. Später war die Grundherrschaft im ganzen Tal im Besitz der verschiedenen Zähringer-Erben und der Ebersteiner, insbesondere ging das Hubgericht bei der Linde vor Oppenau für die Leute im Tal, das die von Schauenburg und von Neuenstein 1383 ausübten, zu Lehen von Baden (bis 1366 von den Grafen von Freiburg) und von Eberstein. Vor 1299 schenkte Friedrich von Schauenburg dem Kloster Allerheiligen 5/4 Huben am Lierbach in Oppenau. Damit ging der Boden in den Besitz des Klosters über, auf dem dieses durch einen Meier Konrad und wohl im Zusammenwirken mit den Schauenburgern eine Stadt und Burg namens Friedberg anlegen ließ. Die Stadt lag vor dem Anstieg zum Kniebis und sollte daraus wirtschaftlichen Nutzen erbringen. Dagegen bot damals das Lierbachtal noch keinen Zugang nach Allerheiligen. Die neue Gründung ging 1319 durch Verkauf von den Erben des Meiers und des Grundeigentümers Allerheiligen an den Bischof von Straßburg über, der schon 1316 die im Oppenauer Tal wohnenden Reichsleute von König Friedrich dem Schönen erhalten hatte. Nach Friedberg nannte sich im 14. Jahrhundert eine Straßburger Familie. Die kleine Anlage faßte die auf einer Felskanzel liegende Burg (Flurname Schloßberg) und die darunterliegende Stadt in einem Mauergürtel zusammen und war von der wohl zu einem Markt erweiterten Durchgangsstraße bestimmt. Stadtrechtsverleihung wohl schon vor dem Übergang an Straßburg. Oppenau hatte im 15./16. Jahrhundert das gleiche Recht wie Oberkirch, mit dem es eine Blutgerichtsgemeinschaft bildete. Zwölferrat unter Vorsitz eines vom Bischof bestellten Vogtes, seit 1665 Schultheißen. Dieser leitete sowohl die Stadt wie den »Stab« der umliegenden Siedlungen und hatte seinen Sitz im bischöflichen Schloß. Wie Oberkirch, das Amtssitz war, war auch Oppenau im 15. Jahrhundert mehrfach versetzt. Von einschneidender Bedeutung wurde die Verpfändung an Württemberg 1604-34 und 1649-65. Als 1615 Stadt und Schloß abbrannten, wurde letzteres nicht mehr, dagegen die Stadt nach Plänen des württembergischen Baumeisters Hch. Schickhardt wieder aufgebaut: Hauptstraße mit zwei Parallelgassen und Quergassen, sehr regelmäßig. Unteres Tor 1852 abgebrochen, das Obere (von 1782) noch erhalten. Stadterweiterung besonders nach Süden schon im 17. Jahrhundert; im 18. entstanden Vorstadt Allmend und 1770 die »Beilerstadt« neben dem alten Dorf, das immer außerhalb der Stadtgemarkung blieb. 1529 ein Bergwerk, 1615 Eisen-und Hammerschmiede. Erst nach 1850 Bebauung links des Lierbachs. Die Kriege des 17. Jahrhundert trafen die Stadt wegen ihrer strategischen Lage häufig und schwer, 1689 wurde die Stadt geplündert und verbrannt; sie kam zu keiner wirtschaftlichen Bedeutung mehr. 1665 trat Oppenau die westlichen Wohnplätze seines Gerichts (Hesselbach, Oedsbach, Sendelbach, Lautenbach zum Teil und Winterbach) an Oberkirch ab, gewann dafür aber volle Eigenständigkeit des Gerichts und eigenen Schultheißen. Zum Stab Oppenau gehörten weiterhin alle Orte des oberen Renchtals und seiner Seitentäler von Lautenbach bis (Bad) Griesbach. Oppenau wurde 1803 badisch, Amt Oberkirch, 1936 Bezirksamt, 1939 Landkreis Offenburg. 1974 wurden Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach mit Oppenau vereinigt.
Ersterwähnung als Stadt: 1319 [wohl schon vor dem Übergang an Straßburg 1319]

Name: Burg Schloßberg

Ersterwähnung: 1225
Kirche und Schule: Oppenau lag im großen Sprengel der Mutterpfarrei Nußbach, die 1225 genannte Kapelle hatte aber schon weitgehend pfarrliche Rechte. Patronat wie bei Nußbach im Besitz des Klosters Allerheiligen, dem Oppenau 1446 inkorporiert war. Die dem heiligen Johannes dem Täufer (1666) geweihte Kirche war bereits die des Dorfes Oppenau und lag außerhalb im Friedhof. Von ihr ist noch der Chor mit Netzgewölbe von 1464 als Friedhofskapelle erhalten. In der Stadt lag die Stadt- oder Schloßkirche St. Sebastian sowie vor der Mauer das 1668 gegründete Kapuzinerkloster. Seit 1792 diente die Kapuzinerkirche St. Johannes dem Evangelisten als Stadtkirche, 1804 nach Aufhebung des Klosters wurde sie zur Pfarrkirche erhoben, 1826 die heutige Kirche im Weinbrennerstil errichtet. Im Sprengel von Oppenau liegen heute nur mehr die oben genannte Ortsteile, bis 1816 waren auch Peterstal und (Bad) Griesbach zugehörig. 1617 eine Anzahl evangelischer Bürger in Stadt und Stab Oppenau. Evangelische Pfarrkirche 1939/50 erbaut, zur Pfarrei (1951) gehören auch Bad Griesbach und Bad Peterstal.
Patrozinium: Johannes der Täufer
Ersterwähnung: 1666

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