Adelberg - Kloster - Wohnplatz
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Wohnplatz |
Liegt auf Gemarkung: | Adelberg |
Ersterwähnung: | 1143 [Kopialüberlieferung] |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Weiler. Die fast vollständig erhaltene Klostermauer umschließt neben der Ulrichskapelle noch die einstige Prälatur, einen Fruchtkasten, das Forstamt sowie Wohnhäuser. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1143 Madelberg (Kopialüberlieferung), 1181 Adelberg, 1182 Adelberk, um 1206 Madelberc (Personenname Madalo oder Adalo), in der jüngeren Ausbauzeit nach 800 entstanden. Herzog Friedrich von Schwaben schenkte 1143 hiesigen Besitz dem Kloster Odenheim. Nachdem die Ansiedlung von Zisterziensern und dann die von Mönchen aus dem Kloster Rot nicht geglückt war, gründete der staufische Ministeriale Volknand von Staufen 1178 auf der Schurwaldhöhe das Kloster Adelberg, indem er den Platz dem Prämonstratenserkloster Roggenburg (Landkreis Neu-Ulm) übergab, das Mönche und Brüder unter dem ersten Propst Ulrich zum Bau des Klosters nach Adelberg sandte. 1181 nahm Kaiser Friedrich I. das noch im Bau befindliche Kloster in seinen Schutz; Klostervogt war der jeweilige Herr der Burg Hohenstaufen, d.h. der Herzog von Schwaben. 1188 wurde auch ein Frauenkloster errichtet, das 1476 nach Lauffen am Neckar verlegt wurde, aber auch dort unter der Aufsicht des Adelberger Abts blieb. Die Schirmvogtei des 1361 größtenteils abgebrannten Klosters kam 1362 als Reichspfand an Württemberg. Um 1440 wurde Adelberg von Roggenburg völlig unabhängig - seit 1442 führten seine Vorsteher statt des Titels »Propst« den eines »Abts«. Das schon bei seiner Gründung reich dotierte Kloster erhielt aus dem staufischen Umkreis große Zuwendungen; bis zur Reformation gehörten ihm zehn Dörfer, 19 Weiler, 37 Höfe und 22 Mühlen sowie viele Einzelgüter in 114 Orten. Ein Teil des Klosters wurde 1525 von den aufständischen Bauern zerstört; der sogleich begonnene Wiederaufbau konnte wegen der Reformation (1535) nicht vollendet werden. Abt Leonhard Dürr, seit 1529 auch Visitator seines Ordens in Schwaben, starb 1538; noch bis 1565 gab es jedoch katholische Äbte. Württemberg ließ den Besitz des Klosters durch das bis 1807 bestehende Kloster-Oberamt Adelberg verwalten, während es im Kloster selbst eine der zwölf Klosterschulen errichtete, in der bis 1629 gelehrt wurde. Die fast vollständig erhaltene Klostermauer umschließt neben der Ulrichskapelle noch die einstige Prälatur, einen Fruchtkasten, das Forstamt sowie Wohnhäuser, während die mittelalterliche Klosterkirche St. Maria und Ulrich, das Konventsgebäude und einige Wirtschaftsgebäude im 16. Jahrhundert abgingen. Evangelische Kirche, erbaut 1500 als Ulrichskapelle unter Abt Berthold Dürr und unter seinem Nachfolger Leonhard Dürr kostbar ausgestattet, eine Westturmanlage mit netzgewölbtem Chor, Statuen zu den Endrippen und Schlusssteinen mit figürlichen Reliefs. Ein 1744 überarbeiteter Bilderzyklus aus dem frühen 16. Jahrhundert erzählt die Gründungsgeschichte des Klosters. Hochaltar von Nikolaus Weckmann (1511) mit Tafelbildern aus der Werkstatt Bartholomäus Zeitbloms. An der Außenseite des Kapellenchors zwei steinerne Hochreliefs, darunter das Grabmal des Abts Berthold Dürr. Gegenüber seit 1954 eine instandgesetzte Ölberggruppe. |