Kreßberg 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Gemeinde
Status: Gemeinde
Homepage: http://www.kressberg.de
service-bw: Informationen zu wichtigen Adressen, Nummern und Öffnungszeiten in Kreßberg
Einwohner: 3837
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 79.0
Max. Höhe ü. NN (m): 540.11
Min. Höhe ü. NN (m): 446.07
PLZ: 74594

Kreßberg, im Osten des Landkreises Schwäbisch Hall gelegen, gehört mit seinem 48,46 qkm großen Gemeindegebiet größtenteils zum Naturraum der Frankenhöhe, es hat aber auch Anteil an den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen im Südwesten und am Mittelfränkischen Becken im Südosten. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt mit etwa 540 m NN im Crailsheimer Hardt an der Westgrenze zwischen Westgartshausen und Waldtann, die mit ungefähr 447 m NN tiefste Stelle findet sich am Übertritt des Schönbachs über die bayerische Landesgrenze im Südosten. Marktlustenau war schon früh Hauptort der Herrschaft Kreßberg, deren Schloss auf dem Hohenkreßberg 1648 bis auf Reste niederbrannte. 1806 fielen die vier Dörfer Leukershausen, Mariäkappel, Marktlustenau und Waldtann an Bayern, 1810 an Württemberg. Alle vier gehörten zunächst zum Oberamt, von 1934 an zum Landkreis Crailsheim; seit dem 1. Januar 1973 sind sie Bestandteil des Landkreises Schwäbisch Hall. Zum Jahresbeginn 1973 vereinigten sich die vier bis dahin selbständigen Gemeinden zur neuen Kommune Kreßberg, deren Name von der einstigen Herrschaft abgeleitet ist. 1843 richtete die evangelische Landeskirche im Schloss Tempelhof zwischen Waldtann und Marktlustenau eine Kinderrettungs- und Erziehungsanstalt ein, die bis 1982 als Kinder- und Jugendheim bestand. Im Chor der evangelischen Pfarrkirche St. Maria in Mariäkappel befindet sich ein spätgotischer Flügelaltar mit Passionsdarstellungen auf der Außenseite und Mariendarstellungen im Innern.

Die Gemeinde Kreßberg liegt ganz im Osten des Landkreises Schwäbisch Hall an der Grenze zu Bayern. Sie gehört zusammen mit Fichtenau, Stimpfach und Frankenhardt zu den so genannten Wäldergemeinden, die keinen Anteil an der Hohenloher Ebene haben und relativ waldreich sind. Der Name Kreßberg leitet sich ab von den Herren von Kreßberg, die einst auf der Burg oberhalb von Marktlustenau saßen. Der Berg nordöstlich der Burgruine heißt im Übrigen Kreßberg, der Burgweiler Hohenkreßberg. Die Gemeinde liegt im ländlichen Raum etwa in der Mitte des Städtedreiecks Crailsheim/Dinkelsbühl/Feuchtwangen. Auf dem Gemeindegebiet treffen die großen Naturräume Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Frankenhöhe und Mittelfränkisches Becken zusammen. Zu den Waldbergen – hier den Ellwanger Bergen – gehört das Quellgebiet des Reiglersbachs (Einzugsgebiet der Jagst) im Südwesten der Gemeinde. Im Südosten, um Gaisbühl und Schönbronn, reicht das Dinkelsbühler Hügelland, ein Teil des Mittelfränkischen Beckens, in das Gemeindegebiet. Den größten Anteil hat Kreßberg jedoch an der Frankenhöhe: Hier greifen die zur Donau entwässernden Seitentäler der Wörnitz – Schönbach, Haugenbach und Mühlbach mit ihren zahlreichen Verästelungen – nach Westen fingerförmig in die Crailsheimer Hardt ein. Vom Kieselsandstein-Höhenrücken der Crailsheimer Hardt (höchster Punkt der Gemeinde bei 540 Meter über Normalnull) reichen lang gezogene Kieselsandsteinzungen zwischen die Wörnitzzuflüsse. Die Täler bilden den Naturraum Zwergwörnitzbecken. Sie sind im Gipskeuper breit ausgeräumt und fast gefällslos. Über den Gipskeupertälern bildet der Schilfsandstein breite Terrassen, ehe ein Steilanstieg in den Unteren Bunten Mergeln einsetzt. Nach Südosten verengt sich das Zwergwörnitzbecken bei Riegelbach zu einem schmalen Ausgang. Hier liegt der tiefste Punkt der Gemeinde mit 450 Meter über Normalnull. Auf bayerischem Gebiet vereinigen sich dann weitere Zuflüsse zur Zwergwörnitz. Die Gemeinde Kreßberg ist wasser- und waldreich. Starke Quellen entspringen bei Mariäkappel an der Basis des Kieselsandsteins. Die Siedlung entstand aufgrund dieser Quellen. Wälder nehmen die höher gelegenen Teile der Gemeinde ein: den Südwesten und Westen sowie die Kieselsandsteinrücken zwischen den Tälern. In den Tälern wurden zahlreiche Weiher aufgestaut, von denen der Mühlweiher bei Asbach und der Schönweiher bei Marktlustenau die größten sind. Die Gegend ist reich an Mühlen. Eine Besonderheit ist, dass die dortigen Mühlen nicht über einen Mühlkanal, sondern periodisch über einen Mühlweiher betrieben werden wie beispielsweise in Asbach. Dem Wasserreichtum ist es zu verdanken, dass der Biber am Schönbach und Mühlbach seinen Lebensraum zurückerobert hat. Dieses größte europäische Nagetier war nahezu ausgerottet und ist seit etwa 1990 von Bayern her in den Osten Baden-Württembergs eingewandert. Die bedrohte und daher unter Naturschutz stehende Tierart hat gute Chancen, an naturnahen Gewässern in unserer Kulturlandschaft zu überleben. Besonders der Schönbach ist auf weiten Strecken ein natürlicher, von Ufergehölz gesäumter Bach. Wo die Talauen nicht zu intensiv genutzt werden, findet man immer wieder Inseln von feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie Schilf, Binsen oder Mädesüß. Die Bestände der gefährdeten Trollblume, die früher auf den feuchten Wiesen zahlreich blühte, haben sich dagegen noch nicht erholt. Mit der Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten wurden die naturnahesten Flächen und die charakteristischsten Landschaftsbilder auf dem Gemeindegebiet unter Schutz gestellt. Der Eichenhain westlich von Waldtann ist ein wunderschöner Hain mit mächtigen, alten Bäumen, der aber keinesfalls natürlichen Ursprungs ist. Um magere Hänge für die Schweinemast nutzbar zu machen, legte man früher da und dort Eichenpflanzungen an. Der Hirtenbuck nördlich von Mistlau ist ein landschaftsbestimmender Hang mit einem Eichenhain, Obstbaumwiesen und Magerwiesen und Ausblick ins obere Reiglersbachtal. Bei Mariäkappel liegt das Landschaftsschutzgebiet »Trutenbachtal« mit Bächen, Weihern und Wäldern. Im Quellgebiet des Reiglersbachs um Vehlenberg beginnt das Landschaftsschutzgebiet »Reiglersbachtal«, das sich nach Südwesten in angrenzenden Gemeinden fortsetzt. Das »Schönbachtal zwischen Bergertshofen und Riegelbach« ist das größte Landschaftsschutzgebiet der Gemeinde Kreßberg und schließt die linksseitigen Talhänge des Schönbachtals sowie die Kieselsandsteinkuppe des Kreßbergs und seine weitere Umgebung mit ein. Eine Allee führt von Marktlustenau (»Lustenau« von »anmutige Au«) zum Burgweiler Hohenkreßberg und der Burgruine, wo von der in Spornlage erbauten mittelalterlichen Burg noch Gräben und Wälle erhalten sind. An der Stelle der 1648 abgebrannten Burg wurde im 18. Jahrhundert eine Wallfahrtskapelle errichtet. Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich strukturiert. Etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Dauergrünland; Rinderhaltung ist weit verbreitet. Ackerbau wird bevorzugt auf den nicht vernässungsgefährdeten Böden über den Talauen betrieben. An Sonnenhängen ist auch der Obstbau von Bedeutung. Die Teichwirtschaft (Mühlenbetrieb, Fischhaltung, Fischzucht) ist ebenfalls ein Erwerbszweig. Die Gemeinde besitzt aber auch Gewerbe- und Handwerksbetriebe mit Schwerpunkten in Waldtann, Bergbronn und Marktlustenau. Die Gemeinde mit ihren großen Wäldern, zahlreichen Weihern und Schneereichtum (Langlaufloipen) ist ein beliebtes Ferien- und Naherholungsgebiet und im Landesentwicklungsplan auch als solches ausgewiesen. Sie gehört auch zum Fördergebiet der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+. Waldtann ist Sitz der Gemeindeverwaltung und im Regionalplan als Kleinzentrum ausgewiesen. Durch den Norden der Gemeinde verläuft die Landesentwicklungsachse Crailsheim–Feuchtwangen. Auf dem Kreßberg befindet sich eine UKW-Drehfunkfeuerstation. Von hier werden Ultrakurzwellen gesendet, die Flugzeugen zur Navigation dienen. Die Gemeinde Kreßberg hat eine gute Verkehrsanbindung über die im Südosten unmittelbar angrenzende Autobahn A 7 Ulm–Würzburg und das nicht weit entfernte Autobahnkreuz Feuchtwangen/ Crailsheim (Kreuzung der A 6 Heilbronn–Nürnberg mit der A 7). Im Norden der Gemeinde führt die ehemalige B 14, nach dem Bau der A 6 zur L 1066 herabgestuft, durch die Teilorte Mariäkappel und Leukershausen. Im Süden bildet die L 2218 die Verbindung von der Autobahnanschlussstelle Dinkelsbühl/ Fichtenau über Bergbronn nach Crailsheim. Bis auf die beiden Landesstraßen hat die Gemeinde keinen nennenswerten Durchgangsverkehr, was sich positiv auf die Funktion als Erholungsgebiet auswirkt.

Die politische Gemeinde Leukershausen wurde 1848 gebildet und hatte bis dahin zu Mariäkappel gehört. Die Dinkelsbühler Untertanen von Leukershausen wurden 1802 bayerisch, 1803 preußisch, 1806 wurde der ganze Ort bayerisch und 1810 fiel er an Württemberg. Auf Gemarkung Bergertshofen entstand 1860 der seit dem 30-jährigen Krieg wüste Vötschenhof wieder. Der Gemeindebezirk von Mariäkappel fiel 1810 an Württemberg, nachdem die vormals ansbachischen Orte und Anteile 1792 preußisch und 1806 bayerisch geworden waren. Die Dinkelsbühler Untertanen zu Wüstenau fielen 1802 an Bayern und 1803 an Preußen. Nachdem die Herrschaft Lustenau schon seit 1796 unter preußischer, seit 1806 unter bayerischer Landeshoheit stand, fiel Marktlustenau 1810 an Württemberg. Ursprünglich hatten zum Gemeindebezirk auch Waldtann, Asbach, Rötsweiler und der Stegenhof gehört, sie wurden jedoch schon 1815 abgetrennt. Waldtann kam 1810 an Württemberg, nachdem die dinkelsbühlischen Orte 1803 vorübergehend, der ganze Gemeindebezirk seit 1806 mittelbar oder unmittelbar bayerisch gewesen waren. Die südlichen Bestandteile des heutigen Gemeindebezirks Waldtann gehörten zu Anfang der württembergischen Zeit zu Westgartshausen. Alle vier ehemals selbstständigen Gemeinden kamen 1810 an das Oberamt Crailsheim und gehörten diesem bis 1934, danach bis 1972 dem Landkreis Crailsheim an. Seit Inkrafttreten der württembergischen Verfassung von 1819 war alle sechs Jahre ein Abgeordneter des Bezirks in die Zweite Kammer des Stuttgarter Landtags zu wählen, allerdings zunächst indirekt über Wahlmänner. Die Verfassung verankerte auch das Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung der Gemeinden, das bedeutete, dass neben den gewählten Schultheißen und den Gemeinderäten auch Bürgerausschüsse als Kontrollorgane existierten. Nach der Oberamtsbeschreibung von 1884 besaß Leukershausen noch kein Rathaus, die Amtsräume befanden sich in der Wohnung des Schultheißen. In Marktlustenau war bereits 1852 ein Schul- und Rathaus erbaut worden, in Waldtann wurde 1872 von der Gemeinde ein Gebäude gekauft, das zum Rathaus umgebaut wurde. Bei den Reichstagswahlen gehörten alle vier Gemeinden zum Wahlkreis XII mit den Oberämtern Crailsheim, Gerabronn, Künzelsau und Mergentheim. Ein Blick auf die Ergebnisse der Reichstagswahlen zeigt die Vorherrschaft der Deutschen Reichspartei bis 1881, bis 1890 wechselten sich dann in den einzelnen Gemeinden die Nationalliberalen und die Volkspartei an der Spitze ab. Ab 1898 dominierte der Bund der Landwirte. Das Zentrum spielte nur in Marktlustenau, wo es zum Teil auf über 30 Prozent kam, eine Rolle. Wegen unzureichender Unterlagen kann das Wahlverhalten der Bevölkerung in den Jahren 1932 und 1933 nicht genauer verfolgt werden. Lediglich die Ergebnisse der Landtagswahl vom April 1932 geben einige Aufschlüsse. Sie lehren, dass der konservative Bauern- und Weingärtnerbund in allen Gemeindeteilen die Mehrheit, die NSDAP rund ein Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen erhielt, die katholische Bevölkerung von Marktlustenau fast geschlossen das Zentrum wählte (23,8 Prozent). Im April 1933 waren in allen Ortsteilen infolge des so genannten Gleichschaltungsgesetzes die Auflösung und Neubildung der Gemeindeparlamente nach dem Ergebnis der Reichstagswahl vorgenommen worden. Die endgültige Beseitigung der gemeindlichen Selbstverwaltung brachte die Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935: Von nun ab waren die Bürgermeister die allein Verantwortlichen, einen beschließenden Gemeinderat gab es nicht mehr. Von den Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs waren die einzelnen Gemeinden weitgehend verschont geblieben. Aufgrund der zahlreichen Einberufungen zum Militär herrschte jedoch in der Landwirtschaft ein großer Arbeitskräftemangel. Um diesem abzuhelfen griff man auf die zumeist aus den besetzten Ländern deportierten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter zurück, insgesamt waren in allen vier Gemeinden zwischen 1939 und 1945 über 250 von ihnen im Einsatz. Die Besetzung der ganzen Region durch amerikanische Truppen erfolgte am 20. und 21. April 1945. In Leukershausen, Mariäkappel, Marktlustenau und Waldtann mit ihren Teilorten waren durch Artilleriebeschießung nur wenige Gebäude total zerstört oder beschädigt worden, allerdings waren die Hausfurtbrücke und die Wüstenauer Straßenbrücke gesprengt worden. Auf Befehl der Militärregierung waren alle 58 Bürgermeister des Landkreises entlassen und neue eingesetzt worden. Zwischen dem 17. und 31. März 1946 mussten aus den Gemeinderäten heraus neue Bürgermeister gewählt werden. In Leukershausen und Mariäkappel wurde der von der Militärregierung eingesetzte gemeinschaftliche Bürgermeister Karl Wohlfahrt durch Eugen Strebel abgelöst, in Marktlustenau wurden mit Friedrich Bösenecker und in Waldtann mit Georg Dörr, beide wie Strebel parteilos, die von der Militärregierung eingesetzten Bürgermeister bestätigt. Zur Kreistagswahl vom 28. April wurden 14 Wahlvorschläge eingereicht, unter anderem ein eigener von der CDU, nicht jedoch von der SPD. Wie bei den Gemeinderatswahlen vom 27. Januar 1946 lassen die Ergebnisse jedoch kaum Rückschlüsse auf die Stärke der Parteien zu, da es sich in beiden Fällen zum größten Teil um freie Listen handelte. Bei der ersten Bundestagswahl von 1949 konnte die FDP/DVP im Landkreis Crailsheim die Führung übernehmen, das Übergewicht der CDU im Wahlkreis hatte jedoch dazu geführt, dass die CDU mit dem ehemaligen Mergentheimer Landrat das Direktmandat erlangte, das sie danach auch immer wieder erfolgreich verteidigte. Im Vergleich zu den Landtagswahlen von 1946 hatte die SPD im Landkreis geringere, die KPD erhebliche Verluste hinzunehmen. Die CDU erhielt in Leukershausen mit 38,3 Prozent knapp, in Marktlustenau mit 68,8 Prozent deutlich die meisten Stimmen, in Mariäkappel und Waldtann gewann die FDP/DVP mit 46,2 beziehungsweise 46,7 Prozent. Damit hatte die CDU nach heutigem Gebietsstand die Führung übernommen, die sie bis 1994 nicht mehr abgab. Erst bei der Bundestagswahl von 1998 gelang es der SPD, sich mit 35,6 Prozent ganz knapp vor die CDU mit 35,1 Prozent zu setzen, 2002 konnte die CDU wieder mit 46 Prozent die Führung übernehmen. Die SPD hatte in den stark landwirtschaftlich geprägten Gemeinden die denkbar schlechtesten Ausgangsbedingungen, mit dem Wandel der Wirtschafts- und Sozialstruktur machte sich jedoch auch eine Veränderung im Wahlverhalten bemerkbar. Lag der Anteil der SPD nach heutigem Gebietsstand bei den Bundestagswahlen von 1949–69 zwischen 4,5 und 16,2 Prozent, so konnte sie ihn bis 1980 kontinuierlich ausbauen und erreichte 1998 ihr bestes Ergebnis. Der Stimmenanteil der FDP/DVP lag 1949 bei 32,4 Prozent, 1953 erlitt sie starke Verluste, konnte sich jedoch bis 1961 wieder von ihrem Tief erholen. Danach verlor sie immer mehr Wähler, so dass es ihr nicht mehr gelang, die 15 Prozent-Marke zu überschreiten; ihr schlechtestes Ergebnis erhielt sie 2002 mit 6,5 Prozent. Der Anteil der GRÜNEN pendelte sich bei rund 8 Prozent ein, die Republikaner erzielten ihr bestes Ergebnis 1998 mit 7,9 Prozent. Die CDU hatte sich bei den Landtagswahlen 1952 an die Spitze gesetzt, konnte ihren Stimmenanteil jedoch nicht halten und stürzte 1968 auf 27,1 Prozent ab. Im selben Jahr erhielt die NPD 15,4 Prozent. Nach dem landesweit guten Ergebnis war auch der Wahlkreis Crailsheim für eine Legislaturperiode mit einem Abgeordneten der NPD im Landtag vertreten. Der Verfall der CDU ging ebenfalls einher mit einem Stimmenzugewinn der FDP/DVP, der 1968 bei 47,7 Prozent lag. Schon seit 1960 hatte die FDP/DVP auch das Direktmandat des Wahlkreises erhalten. Die Wahl von 1972 brachte ihr jedoch wieder herbe Verluste und sie kam nur noch auf 19,5 Prozent, die CDU auf 61,6 Prozent. Das Direktmandat des Wahlkreises ging wieder an die CDU. Ab 1980 verlor sie immer mehr Wähler und erzielte 1996 mit 33,7 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis. Die SPD konnte sich von kleinen Anfängen kontinuierlich steigern, 2001 erreichte sie mit 27,9 Prozent ihr bestes Ergebnis. Seit 1972 stellte die SPD einen Abgeordneten im Landtag. Der Wahlkreis war zwischen 1976 und 1988 mit je einem Abgeordneten der CDU und SPD im Landtag vertreten. 1988 war es auch dem Schwäbisch Haller Walter Döring gelungen, für die FDP/DVP in den Landtag einzuziehen. Die GRÜNEN erreichten 1992 mit 8,7 Prozent ihr bestes Ergebnis, fielen 2001 jedoch auf 3,6 Prozent zurück. Die Republikaner kamen 1992 und 1996 auf über 16 Prozent. Neben den bisherigen Abgeordneten der CDU, FDP und SPD errangen nun auch die Republikaner 1996 ein Mandat, das aber 2001 wieder verloren ging. Die Neugliederung der Landkreise zum 1.Januar 1973 brachte die Auflösung des Landkreises Crailsheim, die Gemeinden fielen an den Landkreis Schwäbisch Hall. Leukershausen, Mariäkappel, Marktlustenau und Waldtann schlossen sich im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform mit Wirkung vom 1. Januar 1973 zur neuen Gemeinde Kreßberg zusammen. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Waldtann mit dem 1991 neu erbauten Rathaus. Um Verwechslungen zu vermeiden wurde die auf dem Kreßberg gelegene Ortschaft damals in Hohenkreßberg umbenannt.

Wappen von Kreßberg

In Gold (Gelb) auf grünem Dreiberg ein pfahlweis gestellter roter Krebs.

Beschreibung Wappen

Die am 1. Januar 1973 durch Vereinigung von vier Orten gebildete Gemeinde griff das „redende" Wappen der im 14. Jahrhundert nachweisbaren Herren von Kreßberg (Namensbeleg 1303: Krebsberg) wieder auf, deren Herrschaftsmittelpunkt beim Ortsteil Marktlustenau lag. Dieses vom Landratsamt Schwäbisch Hall am 15. September 1980 mit der Flagge verliehene Wappen bezieht sich nicht nur auf den Namen der neuen Gemeinde. Der darin enthaltene Dreiberg war auch schon Bestandteil der erloschenen Gemeindewappen der jetzigen Ortsteile Leukershausen und Waldtann. Gleichzeitig symbolisiert er die waldreiche Höhe, auf der der Ortsteil Mariäkappel liegt.

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)