Jugendzentrum Halev

Ein Interview mit Prof. Barbara Traub, Fragen von Eva Rincke

Das Jugendzentrum Halev hat sich 2022 mit einem großartigen HipHop-Video an der Jewrovision beteiligt. Was ist die Jewrovision und welche anderen Aktivitäten veranstaltet das Jugendzentrum für die jugendlichen Gemeindemitglieder?

Prof. Traub: Das HipHop-Video unseres Jugendzentrums HaLev („Das Herz“) von 2022 war wirklich stark und ich glaube, dass der Rabbiner sich doch etwas gewundert hat, was sich des nachts ab und an in der Synagoge tut … Tatsächlich ist das Bewerbungsvideo jedoch nur ein Teil des Ganzen und die Jugendlichen in den Jugendzentren bereiten sich mitunter über viele Monate total engagiert auf ihren Live-Auftritt vor. Es ist jedes Mal auch für uns vom Zentralrat und der ZWST, die wir die JewroVision ausrichten, einfach ergreifend, wie die Jugendlichen jeweils auf ihre Art den Bogen vom vorgegebenen Motto zu den jüdischen Traditionen, Werten und Normen schlagen. Im Anschluss an die große Show verbringen die Jugendlichen aus ganz Deutschland gemeinsam den Schabbat. In vielen Jugendzentren ist die JewroVision gewissermaßen der Höhepunkt des Jahres.

In Württemberg haben wir jedoch insgesamt ein tolles Jugendzentrums-Team beisammen, das auch unter dem Jahr jede Woche Angebote macht. In der Regel trifft man sich jeweils am Sonntag, mitunter auch unter der Woche. Man macht gemeinsam Ausflüge und erlebt eine Gemeinschaft, bei der stets auch ganz bewusst jüdische Themen mit eingeflochten werden. Gemeinsam mit der Reli-Schule laden unsere Jugendlichen zu Veranstaltungen ein, sei es zu Feiertagen oder wenn wir jährlich den Maimonides-Preis an die oder den besten Reli-Schüler*in verleihen, um anschließend gemeinsam Kabbalat Schabbat zu feiern.

Zudem vernetzt man sich zwischen den verschiedenen Jugendzentren. Man trifft sich immer wieder bei den Sommer- und Winterfreizeiten des ZWST – erst als Teilnehmer*in, später häufig als „Madricha“ (Mädchen) oder „Madrich“ (Jungs), die Verantwortung für andere übernehmen. So leitet man in den Jugendzentren der jüdischen Gemeinden junge Menschen bewusst an, immer ein Stück mehr Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen – auch über das Jugendzentrum hinaus: Mehrere unserer Jugendlichen engagierten sich beispielsweise zusätzlich im Projekt „Meet A Jew“ und besuchen auf Anfrage Schulklassen, um mit den nichtjüdischen Schüler*innen in Kontakt zu kommen und mit ihnen die Fragen der Schüler*innen auf Augenhöhe zu diskutieren.

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Prof. Barbara Traub ist Vorstandssprecherin der IRGW.

Zitierhinweis: Barbara Traub/Eva Rincke, Interview mit dem Vorstand der IRGW, in: Jüdisches Leben im Südwesten, URL: […], Stand: 15.06.2023.

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